Katzenfutter Aktion

Kostenloses Katzenfutter an arme Rentner, Einzelpersonen mit einer Katze . Die es schwer im leben haben, ihren tierischen Freund zu ernähren .

 

Vielen herzlichen dank an die Firma Bosch Tiernahrung GmbH & Co. KG

INITIATIVE „EINFACH SOCIAL“: Pakete mit Katzenfutter und Spielzeug für Vierbeiner an bedürftige Rentner verteilt

Einfache Aktion machte Rentnern Riesenfreude

SENNFELD. Es ist eine scheinbar nur kleine Aktion, aber sie machte vielen Menschen eine Riesenfreude: Bernd Klumpp und weitere ehrenamtliche Helfer seines Netzwerks "Einfach social" verteilten am Samstag 72 Pakete mit Katzenfutter und Spielzeug für Vierbeiner an bedürftige Menschen und ihre Haustiere. 15 Personen aus Sennfeld und Adelsheim hatten den Aufruf auf der Homepage von "Einfach social" gesehen oder durch Mundpropaganda von der Aktion gehört. Sie kamen zu Bernd Klumpp nach Hause und nahmen dort die Zehn-Kilo-Pakete im Wert von jeweils 35 Euro entgegen. Das Futter wird ihre Haustiere für ein bis zwei Monate satt machen.

 

Für Bernd Klumpp ist die Sache mit dem Katzenfutter "ein richtiger Erfolg". In den Genuss der Hilfsaktion kamen Einzelpersonen, überwiegend bedürftige Rentner, die es nach den Worten Klumpps schwer im Leben haben, und denen das Geld fehlt, ihren vierbeinigen Freund gut zu ernähren.

Ein Sponsor hatte die über 750 Kilogramm hochwertiges Katzenfutter zur Verfügung gestellt und in Sennfeld abgeliefert. "Ich habe schön gestaunt, als der Lastwagen vorgefahren ist und die vier Paletten abgeladen wurden", erzählt Klumpp. Nur ein kleiner Teil der Pakete ist noch übrig und soll versendet, beziehungsweise bei einer weiteren Aktion in Heilbronn verteilt werden. Im Laufe des Nachmittags in Sennfeld, so berichtet, Klumpp, sei er ins Gespräch gekommen mit den älteren Menschen. "Viele sind einsam. Die Katze ist oft fast der einzige Freund, der ihnen noch geblieben ist."

 

Eine halbe Million Senioren bundesweit sei auf Grundsicherung angewiesen. Das seien nicht einmal 400 Euro im Monat plus Miet- und Heizkosten.

Von vielen Seiten wird die Ehrenamtlichen-Initiative gewürdigt. Ihr Ziel ist nach den Worten von Bernd Klumpp und seiner Mitstreiter eine gerechtere Welt, in der es keine Verfolgung für Menschen anderer Hautfarbe oder Religion gibt, in der Menschen einander helfen. Mit vielen Projekten haben die übers Internet vernetzten Ehrenamtlichen bewiesen, dass das geht, und dass es immer wieder Personen und Firmen gibt, die spenden. Eines der Projekte von "Einfach social" ist es, armen Familien und Benachteiligten Urlaube zu ermöglichen. Erst vor einigen Monaten hat Klumpp für eine Gruppe eine Reise in den Ferienpark "Landal Sonnenberg" organisiert - von den Fahrzeugen über die Verpflegung bis hin zur Unterbringung alles durch Spenden und Sponsoring finanziert und durch

 

Ehrenamtliche ermöglicht. "'Einfach social' steht für Menschen, die anderen Menschen ohne Wenn und Aber helfen. Egal, wo man herkommt", sagt Klumpp. Das will auch das Video zeigen, das seine Gruppe bei der Bewerbung um den Bürgerpreis eingereicht hat (http://vimeo.com/hahnfilm/einfachsocial). Junge und ältere Menschen erklären dort unter dem Titel "Ich wünsche mir ...", wie sie sich die Welt vorstellen. Unter die ersten Zehn hat es der Film nicht geschafft. Jetzt hofft Klumpp, dass das nächste Landal-Projekt auch ohne das Preisgeld klappt. Mehrere arme Familien sollen im Frühling reisen können, Interessenten können sich noch bewerben.

 

Die Landtagsabgeordnete Dr. Dorothee Schlegel hat Klumpp kürzlich den Ehrenamtspreis verliehen. Unterstützung bekommt die Initiative auch von Martin Schulz, dem Präsidenten des Europäischen Parlaments. "Die Arbeit von Initiativen wie der Ihren trägt zur Verständigung und zum friedlichen Zusammenleben bei. Ihr Einsatz für Bedürftige ist ein herausragendes Beispiel gelebter Solidarität", schreibt er. Ministerpräsident Winfried Kretschmann schrieb Klumpp: "Was Sie für die Gesellschaft leisten, verdient unseren größten Respekt. Sie haben richtig erkannt, dass sich Barrieren in unseren Köpfen nur durch das gegenseitige Kennenlernen und Austausch der Kulturen überwinden lassen." "Einfach social" schaffe ein "Mehr an sozialer Gerechtigkeit". Für andere da zu sein, aber auch mit neuen Ideen die Eigeninitiative zu ergreifen, zeichne die Initiative aus. "Engagements wie das Ihrige machen Baden-Württemberg erst wirklich zu einem reichen Land", so Winfried Kretschmann in einem Brief.

 

© Fränkische Nachrichten, Samstag, 29.11.2014